Akita of Ishi-Bahha
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Die Hündin in der Zucht



Quelle: Dr. Kristine Hucke, Wiesbaden (Die Geburt der Hündin) veröffentlicht in SV-Zeitung Juni 1999 II-41

 

 



Die Läufigkeit der Zuchthündin

 

Die Kontrolle der Läufigkeit ist für den Züchter die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Zuchteinsatz. Dieser Teil des Zyklus verläuft jedoch bei den einzelnen Hündinnen und auch bei den einzelnen Zyklen einer Hündin sehr unterschiedlich.

 

Der Läufigkeitszyklus der Hündin

 

Der Zyklus der Hündin wird in vier Abschnitte unterteilt:

1. Proöstrus:

Er bezeichnet den Zeitraum zwischen dem ersten sichtbaren Austreten von blutigem Sekret aus der Vulva und dem Einsetzen der Paarungsbereitschaft. In dieser Phase erfolgt an den Eierstöcken (Ovarien) die Reifung der Eier (Follikel). Die Dauer des Proöstrus beträgt 7 - 10 Tage.

 

2. Östrus:

Der Vaginalausfluss wird jetzt klar, eventuell leicht schleimig. Die Hündin ist nun "aufnahmebereit" (etwa zweiter bis vierter Tag des Östrus), lockt unweigerlich jeden Rüden an und würde sich auch decken lassen. In ihr erfolgt der Eisprung (Ovulation) sowie die Anbildung der Gelbkörper, die zur Aufrechterhaltung einer Trächtigkeit notwendig sind. Auch sie beträgt im Durchschnitt 7 - 10 Tage.

 

3. Metöstrus:

Bezeichnet die etwa neunwöchige Gelbkörperphase, die an die Zeit der Paarungsbereitschaft anschließt sowie die Reparationsphase der Gebärmutterschleimhaut, die etwa am 140. Tag abgeschlossen ist. Während dieser Zyklusphase ist die Progesteronkonzentration ("Schwangerschaftshormon") im Blut erhöht, und zwar unabhängig davon, ob die Hündin gedeckt wurde oder nicht. Aus diesem Grund ist bei der Hündin auch kein "Schwangerschaftstest" möglich, da sie vom Hormonstatus her gesehen grundsätzlich nach jeder Läufigkeit den Vorgang einer Trächtigkeit durchläuft. Kein Wunder, dass sensible Hündinnen durch diese "Täuschung" leicht mit den Symptomen einer sogenannten "Scheinträchtigkeit" (z. B. Nestbautrieb, Ausbildung des Gesäuges und Milchproduktion) reagieren.

Die Vorfahren unserer Hunde lebten in Rudeln zusammen. In einem solchen Rudel gab es eine genaue Rangordnung, wobei jede Position mit entsprechenden Rechten, aber auch Pflichten verbunden war. Nur die Leithündin (Leitwölfin) bekam die Jungen. Doch die Leitwölfin hatte andere Verpflichtungen und konnte sich nicht gleichzeitig um den Nachwuchs kümmern. Diese Aufgabe mussten die rangtieferen Wölfinnen des Rudels übernehmen, wozu auch das Säugen der Welpen gehörte. Voraussetzungen, die durch die Scheinträchtigkeit gegeben waren. So tragen manche Hündinnen einige Wochen nach der letzten Läufigkeit alle möglichen Gegenstände zusammen, zeigen Nestbauverhalten, bewachen und beschützen besonderes Spielzeug, als sei es ein Junges. Doch damit nicht genug: auch die Milchdrüsen schwellen an, und oft tropft sogar Milch aus den Zitzen, die häufig geleckt werden. Bis zu einem gewissen Grad kann dieses Verhalten noch als "normal" bezeichnet werden. Doch manche Hündin steigert sich derart in die "Mutterrolle" hinein, dass daraus eine Last für sie selbst und schließlich auch für Herrchen und Frauchen entsteht. Die beste Hilfe für Ihr Tier ist Ablenkung: beispielsweise häufiges Spazierengehen, Wegräumen von Spielsachen, viel Zuwendung. Meist ist dann nach einigen Tagen das Problem beseitigt.

Wenn die Scheinträchtigkeit mit ausgeprägter Aggressivität, Apathie oder übermäßiger Milchbildung einhergeht, ist eine medikamentöse Behandlung durch den Tierarzt notwendig.  © Dr. Anja Hesse, 1998 

 

4. Anöstrus:

Die Ruhephase der Gebärmutter zwischen Metöstrus und Proöstrus, es fehlen jegliche äußeren Anzeichen des Sexualzyklus, Dauer zwischen 5 und 10 Monaten. Anschließend beginnt die nächste Läufigkeit. Hormonregulierung Diese äußeren Anzeichen einer Läufigkeit werden von verschiedenen Hormonen reguliert. Östrogene, die vom heranwachsenden Ei auf dem Eierstock gebildet werden. Sie sind verantwortlich für die Blutung aus der Gebärmutter, Verdickung der Scheidenschleimhaut, Schwellung der Schamlippen und der Produktion von Läufigkeitsduftstoffen, die den Rüden anlocken sollen. Gegen Ende der Follikelphase (Proöstrus) werden die höchsten Östrogenwerte im Blut gemessen. Mit den Höchstwerten der Östrogene wird von der Hypophyse das Luteinisierungshormon (LH) freigesetzt. Zusammen mit dem follikelstimulierenden Hormon (FSH) bereitet es die Ovulation (Eisprung) vor. Bei der Mehrzahl der Hündinnen setzt mit der Freisetzung von LH und FSH die Phase der Paarungsbereitschaft (Östrus) ein. Zwei Tage später kommt es zum Eisprung. Innerhalb von 12 - 24 Stunden werden die Eier (Follikel) freigesetzt. Jetzt beginnt die Wanderung durch den Eileiter, dabei reifen die Follikel und erlangen 2 - 3 Tage nach der Ovulation ihre Befruchtungsfähigkeit. Die Befruchtung der Hündin sollte somit 4 - 7 Tage nach dem Beginn des Östrus (= Paarungsbereitschaft) stattfinden. Dies entspricht dem 2. - 5. Tag nach der Ovulation. Bereits vor der Ovulation setzt die Anbildung der Gelbkörper an den Eierstöcken ein, die in zunehmendem Maße das Hormon Progesteron bilden. Durch den Progesteroneinfluss nimmt die Schwellung der Genitalschleimhaut ab, die Blutgefäße der Gebärmutter werden abgedichtet der Ausfluss wird weniger. Die Progesteronproduktion der Gelbkörper hält während der gesamtenTrächtigkeit an.



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Freitag, 15.09.2017

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